Kürzlich war bei der Boulevardzeitung mit den vier großen Buchstaben noch von der „Russenpeitsche“ zu lesen – und nun soll ein „Mallorca-Lüftchen“ dem Schnee die Lust bei uns austreiben. Darunter ist zu lesen – „Jetzt wird’s endlich wärmer“. Hmmm, ich schaue kurz auf meinen Kalender und merke, es ist nicht Mai sondern Ende Januar. Winter also. Alles ganz normal.
Am vergangenen Samstag waren wir mit unseren Jungs zu einem Rodelberg in der Nähe gefahren. Die Zeitung hatte über dieses „Wintersportdörfchen“ berichtet und auch wir wollten uns die beiden Hänge ansehen, die man mit den Schlitten herunterbrettern konnte. Die Zeitung hatte nicht übertrieben. Wir hatten unseren Spaß.
Aber wann war ich früher zum Rodeln? Ganz genau kann ich mich nicht mehr erinnern. Ich erinnere mich aber noch gut an den Katastrophenwinter 1978/79 – massig Schnee an der Nordsee – und im gesamten Norden, was nicht nur für Kinderaugen viel war, wie der Filmausschnitt zeigt:
Sicherlich war ich auch vorher schon mal zum Rodeln. Immer am Deich, der einzigen Erhebung bei uns weit und breit. Die eine Seite steiler, das war für die Harten, die andere, zum Meer abgeflachte Seite, war für die Warmduscher. Aber mit irgendwas muss man ja anfangen.
Die steile Seite hatte auch noch den gravierenden Nachteil, dass an einigen Stellen ein Stacheldrahtzaun die Weiterfahrt behinderte. Also ging es Richtung Freibad, wo man dann auf die davor gebauten Parkplätze schlittern konnte.
Bobs sind für Blender
Natürlich war ich neidisch auf die, die einen Bob hatten – ein rotes oder blaues Kunststoffmonster – auch am Samstag sah ich die Augen unserer Jungs diesen Ungetümen hinterherschauen. Aber damals saß ich einmal Probe und fuhr auch den Deich hinunter. Überzeugt hatte es mich nicht. Man konnte sich nicht drauffläzen, man konnte nur alleine fahren, im Sitzen, nicht auf dem Bauch oder ausgestreckt auf dem Rücken. Die waren was für Blender.
Und jetzt, am vergangenen Wochenende, war es dann endlich wieder so weit. Das Lächeln, das sich auf den Gesichtern der Erwachsenen breit machte, wenn sie alleine oder mit Nachwuchs den Abhang hinabschossen. Das Juchzen. Das Schreien. Das Lachen. Geschwindigkeit. Wind. Schnee.
Wie schön, dass wir doch noch Schnee hatten. Wir schauen jetzt einmal, was die Mallorca-Brise bringt, denn sie wird noch kommen, die Peitsche.
Wir haben einen schönen Schlittenberg direkt vor der Haustüre, wo es leider gerade heftig regnet. Da traf sich die ganze Nachbarschaft, fast alle mit Bobs. Ditte hat auch einen, allerdings ein sehr schlichtes Modell, im Gegensatz zu den Fahrgeräten der Jungs, die nicht nur ein Lenkrad haben, sondern auch noch Soundeffekte.
oooh, bitte nicht – die Geräusche haben wir so schon 😉
Hi Sven,
das mit dem Geräuschpegel ist so eine Sache. Wie haben auch ein Berg vor dem Haus und machmal wird es echt laut. Aber für die Kinder ist es das Paradis! Was will man mehr, wenn sein Kind mehr als zufrieden ist?!
Danke für deine Einschätzung. Ich meinte auch eher den Geräuschpegel von Bobs mit Tatütata… das machen die Kinder doch auch selber gerne, oder? Ansonsten soll man Kinder ruhig hören… das gehört dazu!
Ja, ich stimme dir zu. Kinder soll man hören… Übrigens, Du hast ein richtig tollen Blog!