Als eines Tages Frau Unglück, eine mürrische Frau, die immer nur das Negative im Leben sehen und erleben kann, mit Herrn Glück einen neuen Nachbarn bekommt, da ist es mit ihrer Ruhe vorbei. Denn all das, was Herr Glück da sofort ihr vorzuleben beginnt, stört ihre Ruhe: „Mit Herrn Glück habe ich nichts zu schaffen!“
Dennoch kann sie nicht übersehen, dass der rührige und immer gut gelaunte Herr Glück, nachdem er sich sein Haus eingerichtet hat, eine Garten zu pflanzen beginnt, Blumen für die verschiedenen Jahreszeiten und auch einen Apfelbaum. Morgens begrüßt er die Sonne und abends den Mond und die Sterne. Er kommt mit jeder Wetterlage zurecht und irgendwann stellt er sich seiner Nachbarin vor. Doch die schlägt ihm die Tür vor der Nase zu. Herr Glück lässt sich nicht beirren und arbeitet weiter in seinem Garten.
Und wie das bei miesepetrigen Menschen oft so ist, sie können das Glück der anderen und deren Lebensfreude einfach nicht ertragen. Frau Unglück beschließt, dass ihr Nachbar weg muss und schickt ihm allerlei Sachen über die Grenze – eine schwarze Katze, einen Maulwurf, eine Raupe. Doch der lässt sich überhaupt nicht beirren, streut weiter seinen Samen aus und winkt seiner Nachbarin immer zu, wenn er sie sieht. Doch die kann nur sagen (vgl. Prediger 1): „Wie unnütz das alles ist!“
Doch eines Tages hat sich durch Herrn Glücks geduldiges Säen und Pflegen etwas verändert:
„Zwei riesige Sonnenblumen neigten sich über ihr und Herrn Glücks Haus. Leise trat Herr Glück neben sie. Behutsam nahm er ihre Hand. Seite an Seite standen sie da, Herr Glück und Frau Unglück. Frau Unglück lächelte. „Wir wohnen unter einem Dach“ sagte sie. „Welch ein Glück.“
Eine von Susanne Strasser ansprechend illustriertes schönes Bilderbuch mit einer Geschichte über das Glück, und wie man es findet. Sie ist gleichermaßen für die kleinen Kinder geeignet wie für die Erwachsenen, die ihnen hoffentlich dieses Buch oft vorlesen werden.
Antonie Schneider, Susanne Strasser, Herr Glück und Frau Unglück, Thienemann 2013, ISBN 978-3-522-43679-3
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Gastbeitrag: Winfried Stanzick