Kinderlosigkeit ist für viele Paare ein Problem. Wie hat man es sich schön zurechtgelegt und womöglich alles „geplant“. Erst die Ausbildung, dann das Haus oder die Wohnung und dann der Nachwuchs. Bitte in der Reihenfolge und nicht anders. Doch was, wenn der ersehnte Kinderwunsch ausbleibt? IVF kann eine Möglichkeit sein. Doch was ist das und was gibt es zu beachten.
Es gibt viele Gründe, warum Paare kinderlos bleiben. Oftmals lässt sich die Frau zuerst untersuchen. Männer gehen ja bekanntlich nicht so gerne zum Arzt und denken sich, dass es an einem selbst nicht liegen kann. Die Ursachen sind zahlreich: genetisch, hormonell und psychisch, die Liste ist lang und der Weg zum Auffinden manches Mal noch viel länger . Laut einer Untersuchung sind die Ursachen für Kinderlosigkeit gleich verteilt – 30% beim Mann, 30% bei der Frau, 30% beide und 10% ungeklärt. Sind alle Untersuchen abgeschlossen, werden Therapievorschläge unterbreitet. Ob Hormonbehandlung, IVF oder ICSI.
Die Abkürzung IVF steht für „In-Vitro-Fertilisation“, was wörtlich übersetzte „Befruchtung im Glas“ bedeutet. Die ersten Schritte wurden in den 1960er Jahren von Robert Edwards eingeleitet, der dafür im Jahre 2010 den Nobelpreis für Medizin erhielt. Auch Patrick Steptoe war an dem Projekt beteiligt.
Rechtliche Lage
Die rechtliche Lage für eine IVF hat sich in Deutschland in den vergangenen Jahren etwas geändert. Bis vor 10 Jahren kamen hierzulande die Krankenkassen für bis zu vier Behandlungszyklen auf. Derzeit werden nur noch bis zu drei Zyklen, und das auch nur bis zur Hälfte der Kosten, übernommen. Auch die sonstige Durchführung ist geregelt: das Paar muss verheiratet sein und es dürfen nur Ei- uns Samenzellen des Ehegatten verwendet werden. Vor der Behandlung ist der Krankenkasse ein Behandlungsplan vorzulegen.
Die Behandlung per IVF wurde in den vergangenen Jahren immer weiter verbessert. Diese Methode kann hilfreich sein bei
- Hormonstörungen
- Störungen der Eileiter
- Anatomischen Fehlbildungen
Auch beim Mann gibt es zahlreiche Ursachen, warum der gewünschte Nachwuchs ausbleibt. Einige der Gründe können sein:
- Hormonstörungen
- Infektionen
- Medikamente (z.B. Zytostatika)
- Genetische Ursachen
- Hodenhochstand
- Krampfadern am Hodensack
- Stress, Alkohol, Rauchen, intensive Hitze
Nach einer ersten Untersuchung wird ein Spermiogramm erstellt. Daraus lässt sich das weitere Vorgehen mit dem Arzt besprechen.
Behandlung im Ausland
Viele Paar entscheiden sich für eine Behandlung im Ausland, da diese dort oftmals kostengünstiger angeboten werden als in Deutschland; beispielsweise in Tschechien. Und einen ersten Eindruck kann man sich oftmals auf den Webseiten in der Fotogalerie verschaffen, wie die Praxis aufgebaut ist und wer hinter dem Team steckt. Aber nur die Kosten sollten kein Entscheidungskriterium sein.
Man sollte sich vor der Entscheidung für eine Klinik über die Erfolgsaussichten informieren. Diese sollten von einer Klinik auf Nachfrage bereitgestellt werden. Global lässt sich sagen, dass rund 40% der Paare nach einer IVF-Behandlung Nachwuchs zur Welt brachten.